Das Logo wird oft als Aushängeschild einer Marke bezeichnet – zurecht. In einer einzigen, prägnanten Darstellung verkörpert es die Persönlichkeit und die Grundwerte eines Unternehmens. Diese große Verantwortung macht die Gestaltung eines Logos zu einer anspruchsvollen, aber auch zu einer faszinierenden Aufgabe.
Man kann gar nicht genug betonen, wie wichtig ein starkes Logo ist. Auch, wenn immer noch viele Missverständnisse darüber kursieren, was ein Logo kann und was nicht, ist es mit das erste, was potenzielle Kunden von einem Unternehmen sehen und ihnen am längsten in Erinnerung bleibt. Ein gelungenes Markenzeichen schlägt dabei die Brücke zwischen der Marke und ihrer Zielgruppe und kann maßgeblich über den Erfolg eines Unternehmens entscheiden. Dieser Artikel konzentriert sich auf fünf grundlegende Tipps/Konzepte, die dir als Designer helfen werden, einprägsame und wirkungsvolle Logos zu entwerfen, die nicht nur heute, sondern auch in Zukunft Bestand haben.
Klarheit und Einfachheit
Aus Sicht der Kunden können Logos oft nicht detailliert genug sein, vor allem, wenn du für Unternehmen arbeitest, die noch recht jung sind. Zu oft sieht man Logos, die unübersichtlich oder zu komplex sind, was ihre Wirkung und ihren Wiedererkennungswert beeinträchtigt. Das Geheimnis eines effektiven Logodesigns liegt jedoch in seiner Klarheit. Marken wie Nike, Apple und McDonalds sind Paradebeispiele dafür, wie effektiv und kraftvoll Logos sein können, wenn sie vor Einfachheit strotzen.
Vermeide daher unnötige Designelemente und eine zu komplexe Formensprache. Es mag Ausnahmen geben, aber in der Regel solltest du am Ende deines Gestaltungsprozesses einen Schritt zurückgehen und nach und nach alle Elemente vereinfachen und löschen. So lange, bis du nichts mehr entfernen kannst, ohne dein Logodesign zu verunstalten.
Pro-Tipp: Behalte die detaillierten Versionen im Hinterkopf. Verwende sie, wenn der Kunde deine Vorlage zu einfach findet. Versuche jedoch, deinem Kunden den Zweck eines reduzierten Designs zu erklären.
Einzigartigkeit und Wiedererkennbarkeit
Gute Logos sind einzigartig und haben einen hohen Wiedererkennungswert, d.h. sie heben sich im direkten Vergleich mit der Konkurrenz ab. Die Herausforderung, in einem gesättigten Markt Einzigartigkeit zu schaffen, ist eine Herkulesaufgabe. Das Ergebnis ist eine verzweifelte Suche nach einem völlig einzigartigen Logodesign, die oft zu einer Enttäuschung führt, da viele Konzepte bereits in irgendeiner Form existieren. Es ist wichtiger, dass dein Design in seiner Branche heraussticht und einen hohen Wiedererkennungswert hat. Der Schwerpunkt sollte darauf liegen, die Marke deutlich von der Konkurrenz abzuheben.
Das ist keine Einladung für stumpfe Urheberrechtsverletzungen. Im Laufe der Zeit wirst du jedoch unzählige Logos sehen, die deiner Kreation in Bezug auf Form oder Typografie nicht gerade unähnlich sind. Achte vor allem darauf, dass dein Logodesign in der Branche deines Unternehmens einzigartig ist und daher einen klaren Wiedererkennungswert hat.
Farbwahl und Bedeutung
Es gibt zwei Ansätze, um die richtige Farbe für dein Logo zu wählen. Erstens kann es sein, dass das auftraggebende Unternehmen bereits auf dem Markt etabliert ist und dir ein festes Farbschema vorgegeben hat. Dann solltest du dich daran halten, denn Farbe ist eines der stärksten (wenn nicht sogar das stärkste) Mittel im visuellen Design. Beispiel: Denke an die Telekom oder IKEA. Du hattest die Unternehmensfarben dieser Firmen wahrscheinlich schon vor den beiden Logos im Kopf.
Der zweite Fall ist ein komplettes Rebranding oder die Neugestaltung einer Marke, bei der du die Aufgabe hast, die richtigen Farben auszuwählen. Dann solltest du dir die folgenden Fragen stellen: Welche Farben gibt es bereits auf dem Markt? Gibt es branchenspezifische Trends, die du vermeiden solltest, und welche Farben, die noch nicht erhältlich sind, repräsentieren die Werte des Unternehmens am besten? Anhand dieser Antworten solltest du dich für die passende(n) Unternehmensfarbe(n) entscheiden.
Es ist wichtig, dass du mit deinem Entwurf in Schwarz-Weiß beginnst, damit du dich ganz auf die Designsprache konzentrieren kannst. Wenn du mit deinem Ergebnis zufrieden bist, kannst du damit beginnen, das Logo in Farbe zu »kleiden«
Pro-Tipp: Wenn du für kleine Unternehmen arbeitest, solltest du dich auf so wenige Farben wie möglich beschränken. Denke daran, dass es oft Menschen in verantwortlichen Positionen gibt, die wenig oder gar keine Designerfahrung haben. Als guter Designer solltest du das sofort berücksichtigen. Aussagen wie: »Das steht doch im Styleguide!« führen nur zu Missverständnissen und manchmal zu Unmut bei den Kunden.
Skalierbarkeit und Vielseitigkeit
Ein gutes Logo darf in großen Anzeigeformaten nicht auseinanderfallen und muss auch in kleinen Formaten seine Formensprache und Bedeutung beibehalten. Berücksichtige daher Punkte wie die Tonwertzunahme im Druck oder die Eigenschaft, dass helle Bereiche dunkle Bereiche auf Monitoren überstrahlen. Aus diesem Grund solltest du dein Design in verschiedenen Formaten testen und eventuell Varianten für sehr große oder sehr kleine Anzeigeformate erstellen, wenn du feststellst, dass feine Linien zusammenlaufen. Ein Beispiel gefällig? In meinem Logo laufen die feinen Linien der Bleistiftkrawatte in kleinen Formaten zusammen, deshalb gibt es eine Version, die ausdrücklich für diese Anzeigeformate angepasst wurde.
Varianten für die Negativdarstellung (weißes Logo auf dunklem Hintergrund) sind auch oft nicht einfach durch Umfärben möglich. Auch hier solltest du darauf achten, dass dein Design nicht kaputt geht.
Zeitlosigkeit und Langlebigkeit
Ein zeitloses Logo zu entwerfen ist eine der größten Herausforderungen. Trends kommen und gehen, aber ein zeitloses Logo bleibt. Markenlogos sind keine Wegwerfprodukte, die alle paar Jahre neu erfunden werden sollten. Im besten Fall bleiben sie über Jahrzehnte hinweg konsistent und nahezu unverändert. Nur so können sie ihre bestmögliche Wirkung entfalten. Um das zu erreichen, solltest du dein Design immer auf eine zeitlose Formensprache überprüfen. Sieht es nur cool aus, weil es einem bestimmten Trend folgt, den in den nächsten Jahren niemand mehr sehen will, oder basiert das Design auf grundlegenden Regeln der Ästhetik und wird auch in 20 oder 30 Jahren noch seinen Charme bewahren?
Schlussfolgerung
Um unseren Ausflug in die Welt des Logodesigns zu beenden, fasse ich kurz die Punkte noch einmal zusammen: Ein effektives Logo muss klar, einzigartig, farbig, skalierbar und zeitlos sein. Diese Grundsätze sind die Säulen, auf denen ein erfolgreiches Logodesign ruht. Sie garantieren, dass ein Markenlogo nicht nur heute, sondern auch in den kommenden Jahrzehnten eine starke Markenpräsenz und Relevanz hat.
Ich hoffe, dass diese Tipps dir als Designer/in oder Markeninhaber/in dabei helfen, ein Logo zu entwerfen, das nicht nur Aufmerksamkeit erregt, sondern auch in der Erinnerung deiner Zielgruppe verankert ist. Und vergiss nicht: Ein großartiges Logo ist nur einer von vielen Schritten bei der Schaffung einer großartigen Marke und sollte mit den Werten und Zielen der Marke übereinstimmen. Kurz gesagt: Das kreativste und einzigartigste Logo ist nutzlos, wenn das Unternehmen es nicht mit positiven Erfahrungen und Gefühlen füllt.