Ideogramme sind praktisch die Steigerung von Piktogrammen. Sie vermitteln nicht einen Zustand oder Ort, sondern Ideen und ganze Vorstellungshorizonte. Anders gesagt: Ideogramme lassen sehr wohl Raum für Interpretation, jedoch in einem dennoch universell gültigen Rahmen.
Ein Beispiel: Der Marketingverband von Südtirol versieht Angebotsbeschreibungen in Flyern oder auf der Website und Werbemittel an passender Stelle immer mit drei extra für ihn gestalteten Piktogramme. Auf einem amorphen Grund sind ein Berggipfel, ein Blatt und ein Fernglas in sehr runder, freundlicher Formensprache abgebildet. Die Piktogramme sollen nicht aussagen, dass Südtirol bergig ist, sondern dass man hier wandern, klettern und Skifahren kann. Das Blatt spricht nicht von einer Grünanlage, sondern der weiten Natur, in der man mit dem Fernglas glückliche Rehe beobachten kann.
Obwohl diese Piktogramme auch andere Interpretationen zuließen, erfasst man ihre gemeinte Bedeutung sofort. Und würde sie aufgrund einer eindeutigen Gestaltung, die sich vom Corporate Design des Verbandes ableitet, immer wieder in diesen Bedeutungszusammenhang stellen. Piktogramme sind also im besten Fall der Corporate Identity entsprechende Symbole, die im Corporate Design Ideen vermitteln und Ihr Angebot universell gültig umreißen. Sie beschreiben also Ihr Unternehmen ohne Worte und erreichen so die ganze Welt.
Das stellt einige Anforderung an die Gestaltung der Piktogramme. Zunächst sollte das gewählte Symbol für eine Beschreibung zwar individuell gestaltet sein, doch hüten Sie sich vor Symbolen, die allgemeinen Interpretationsweisen zuwider laufen. Wenn Sie also eine Modefirma haben aber Ihre Leistungen mit Milchkannen, Feuerlöschern und Kerzen beschreiben, gibt es Erklärungsbedarf, den Sie ja gerade reduzieren wollten.